Liebe Freunde,
auch nachdem erst kürzlich die Bundeswehr im Hessenreuther Forst den Ausbauplänen der Windlobby einen Riegel vorgeschoben hat, ist man hier in Weiden trotzdem weiter unverdrossen dabei, die Errichtung von Windkraftanlagen im Stadtgebiet voranzutreiben.
So lädt am 07.02. um 18 Uhr das Klimaschutzmanagement des Umweltamtes der Stadt Weiden zu einem Bürgerworkshop zum Thema Windenergie ein. Ich bin gespannt, welche Argumente an diesem Abend seitens der Veranstalter für den Bau von Windkraftanlagen vorgebracht werden.
Laut einer Windpotentialanalyse kämen im eigentlich windschwachen Stadtgebiet nur 3 Gebiete überhaupt in Frage. Es handelt sich dabei Flächen am Naabberg bei Rothenstadt, um Frauenricht sowie im Bereich Wiesendorf/Weiden-West.
Das Hauptkriterium, ob Windkraftwerke sinnvoll sind oder nicht, ist die mittlere Windgeschwindigkeit am Aufstellort. Windräder erzeugen ihre Nennleistung (maximaler Ertrag) bei Windgeschwindigkeiten um 12-13m/s oder umgerechnet 45 km/h.
Davon ist Weiden allerdings weit entfernt. Die mittlere Windgeschwindigkeit beträgt in der Stadt zwischen maximal 5,6 m/s im Januar und 3,3 m/s im August. Vom Mai bis September überschreitet sie in keinem Monat die Schwelle von 3,6m/s.
Wenn man bedenkt, dass Windräder erst ab ungefähr 4,8m/s überhaupt beginnen Strom zu produzieren, bahnt sich hier ein totales wirtschaftliches Fiasko an. Das Interessante und im Grunde das Wichtigste bei der gesamten Diskussion um Windkraft und der Effektivität des Standortes ist die Tatsache, dass die Windgeschwindigkeit in der dritten Potenz in die Berechnung der elektrischen Leistung eingeht.
Das bedeutet für Weiden: Bei einer angenommenen durchschnittlichen Windgeschwindigkeit an den drei vorgesehenen Standorten von 5m/s oder 18km/h, würden die zukünftigen Windräder im Durchschnitt lediglich etwas mehr als 6% ihrer theoretisch möglichen Strommenge erzeugen. Übrigens beträgt die aktuelle Windgeschwindigkeit, während ich diesen Artikel schreibe, in Weiden gerade mal 0,55 m/s.
Um diese minimale Ausbeute für jedes Windrad zu erzielen, tausende Tonnen Beton in die Erde zu gießen, hunderte Tonnen an Stahl, viele Tonnen an Eisen, Kupfer, Glasfaser und seltene Erden zu verbauen ist meiner Meinung nach nichts anderes als Umweltzerstörung par excellence.
Die AfD-Fraktion im Weidener Stadtrat wird einem solchen Umweltfrevel und wirtschaftlichen Fiasko keinesfalls zustimmen.
Viele Grüße
Manfred Schiller