https://www.br.de/nachrichten/bayern/strom-nach-bedarf-riesige-batteriespeicher-in-suedbayern-geplant,Tgy5PuA

Obiger Beitrag des Portals BR24 hat mich mal wieder stutzig gemacht.

Dass Batteriespeicher aus Kapazitätsgründen nicht ausreichen, um eine für eine Industrienation relevante Strommenge zu speichern, müsste eigentlich inzwischen jedermann klar sein. Allerdings, wenn eine 200 Millionen Euro Investition so über den grünen Klee gelobt wird, sollte man stutzig werden und vielleicht etwas nachrechnen.

Wie so oft ist über die Kapazität dieses Speichers, also der eigentlichen Menge des Stromvorrats, den er speichern kann, nichts zu lesen. Eigentlich das wichtigste Kriterium.

Allerdings wird erwähnt, dass angeblich rund 250.000 Haushalte etwa 1 Stunde aus dem Speicher versorgt werden können. Nehmen wir einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 kWh jährlich, verbraucht dieser in einer Stunde im Schnitt 3500kWh : 8760 = 0,4 kWh. Das mal 250.000 ergibt 100.000 kWh. Diese rund 100 Megawattstunden scheinen grob die Kapazität dieses Speichers zu sein.

Rechnen wir das mal auf die Stadt Weiden: Weiden verbraucht am Tag etwa 700 MWh. Das ergibt sich aus 500 Terawattstunden Gesamtstromerzeugung in Deutschland geteilt durch 83 Millionen Einwohner mal 43.000 von Weiden, geteilt durch 365 Tage.

Das bedeutet, der Speicher ist theoretisch in der Lage, die Stadt Weiden für 7 Stunden mit Strom zu versorgen, bis er komplett leer ist.

Rechnen wir eher mit 5 Stunden, denn der Speicher würde aus Verschleißgründen nie komplett geladen bzw. entleert werden.

Was man mit 5 Stunden Puffer im Winter oder bei Windstille anfangen kann, bleibt der Fantasie des Lesers dieser Zeilen überlassen. Fünf solche Speicher würden also im besten Fall einen guten Tag überbrücken können.

Der Bau dieser Speicher läge dann für Weiden kostenmäßig bei 1 Milliarde. Um ganz Deutschland für einen Tag zu versorgen, käme man auf  Investitionskosten von fast 2000 Milliarden Euro. Oder 23.000 Euro pro Bürger oder rund 100.000 Euro für eine Familie. Für vielleicht 10 Jahre, bis neue Batterien her müssen.

Wohlgemerkt für einen Tagesspeicher.

Von der Naturzerstörung zum Abbau der Rohstoffe ganz zu schweigen. Jeder der Speicher besteht aus 10 Batterien im Ausmaß jeweils eines Einfamilienhauses. Mit 50 „Batteriehäusern“ wäre das in Weiden eine schöne „Neubausiedlung.“

Der Ausdruck „dümmste Energiepolitik“ der Welt scheint noch maßlos untertrieben zu sein.

Wünsche viel Spaß beim Nachrechnen. Sollte ich mich irgendwo verrechnet haben, bitte ich um kurzen Hinweis.

Euer Manfred Schiller

Stadtrat
Mitglied im Landesvorstand der AfD Bayern
Spitzenkandidat der Oberpfälzer AfD zur Bezirkstagswahl.