Energiewende ohne Sinn und Verstand.
Liebe Freunde,
letzten Mittwoch war Bürgerversammlung im Rathaus. Leider sei bei dieser Versammlung (so im OTV-Bericht) ein Stadtrat negativ aufgefallen, weil er sich zu Wort gemeldet hatte. Normalerweise sollte die Politik an so einem Abend eigentlich den Mund halten. Dreimal dürft Ihr raten, wer dieser Stadtrat war 🤓.
So eine Bürgerversammlung soll aber auch informieren und einer der Bürger hatte bemängelt, dass die Ladesäulen für Elektroautos im Stadtgebiet nur eine Ladeleistung von 11 Kilowatt zur Verfügung stellen würden. Das wäre alte Technik und moderne Ladesäulen würden schon bis zu 150 KW Leistung abgeben. Die Stadtwerke wurden aufgefordert, hier ein attraktiveres Angebot zur Verfügung zu stellen.
Der Vertreter der Stadtwerke äusserte sich -wahrscheinlich politisch korrekt- nur sehr vage zu dem Problem, dass es anscheinend nicht so einfach wäre, hier Abhilfe zu schaffen. Er sprach richtigerweise von Transformatoren und einer stärkeren Verkabelung im Stadtgebiet.
Damit hatte er natürlich recht, aber ich hatte das Gefühl, dass die anwesenden Bürger trotzdem noch nicht richtig nachvollzogen hatten, was eine Ertüchtigung der etwas mehr als zwei Dutzend Ladesäulen im Stadtgebiet, oder gar noch eine Erhöhung deren Anzahl für das Weidener Stromnetz bedeuten würde.
Nehmen wir an, dass Weidens Bürger in ihrem Haushalt pro Person etwa 1000 kWh Strom pro Jahr verbrauchen. Bei rund 43.000 Einwohnern sind das 43 Millionen kWh. Geteilt durch die Anzahl der 8760 Jahresstunden beträgt die durchschnittliche Last der Haushalte rund 5000 Kilowatt.
Bei 150 Kilowatt Ladeleistung einer einzelnen E-Säule bedeutet das, dass etwa 33 Autos an einer solchen Ladesäule durchschnittlich genauso viel Strom benötigen wie alle Weidener Haushalte zusammen. Natürlich sind das Ungefährzahlen und auch nur der Stromverbrauch der Haushalte, nicht inklusive Gewerbe und Industrie. Aber auch die Befürworter der sogenannten „erneuerbaren“ Energien rechnen ebenfalls in Haushalten.
Dies habe ich in dieser Versammlung kurz so verlautbart. Die ebenfalls anwesenden Vertreter der Altparteien sowie der Herr Oberbürgermeister waren wegen meiner Zwischenbemerkung „not amused.“ Ich denke, dass eine Ladesäulendiskussion ohne solches Grundwissen nicht zielführend wäre. Natürlich wollen das diejenigen, die diese -für uns katastrophale-Energiewende weiterverfolgen wollen, nicht gerne hören.
Viele Grüsse
Manfred Schiller