Samstag Abend gönnt man sich gerne mal ein bis zwei Zoigl in Weidens guter Stube.

Hunderte drängten sich trotz Corona dicht an dicht in der Fußgängerzone und man
verwickelt sich beim gemütlichen Beisammensitzen unweigerlich in Gespräche, die
interessante Einsichten in die Befindlichkeiten einzelner Mitbürger gewähren.

So saß ich zufällig mit einem Paar am Tisch, welches ich mal so charakterisieren möchte:
Erscheinungsbild oberer Mittelstand, Alter um die 50, Haltung: selbsternanntes Bildungsbürgertum.

Fazit des Gesprächs: „Wir verdanken der großen Merkel, dass Deutschland 2015 ein
menschliches Antlitz bekam, verdanken ihr die Rettung vieler Menschen durch kluges Agieren in
der Coronakrise und ganz, ganz wichtig: klare Kante gegen Latenznazis. Und bei so viel Glanz
klagen wir wegen a so a bisserl Wirtschaft.

Meine Argumente, dass Deutschland unter der Merkel-Regierung in Sachen Volkswirtschaft mittlerweile
von Platz 3 auf Platz 7 abgestiegen ist (hinter Indonesien) und wir nach diesem Coronawahn nicht mal
mehr unter den ersten 10 zu finden sein werden, lösten erst einmal großes Staunen aus.

Mit meiner Feststellung, dass keine politische Konstellation in Sicht sei, die diesen Trend umkehren oder
auch nur abschwächen könnte, da wir auf fast allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gebieten die
Fähigkeit verloren haben, in Leistung und Qualität weltweit Spitze zu sein, stellte ich mich in den Augen
meiner Gesprächspartner unweigerlich in die rechte Ecke.

So ziehe ich folgenden Schluss aus dem Gespräch: Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht. Das wollen die
Deutschen offensichtlich auch gar nicht.

Viele haben sich mit der Entschleunigung arrangiert und gehen davon aus, dass der bisherige Lebensstandard
auch mit weit weniger Leistung zu halten ist. Wenn sich da mancher nur nicht irrt.

Die Infantilisierung hat unsere Gesellschaft bis ins Mark durchdrungen.

Manfred Schiller
Stadtrat